Die Planungen für die Komplexsanierung begannen im Jahr 2009. Im Rahmen eines durchgeführten Architektenwettbewerbes wurden neue Ideen hinsichtlich der Ausgestaltung des Vorhabens gesammelt.
Da die Wohnanlage „Am Karbel 1-15“ seit 1993 unter Denkmalschutz steht, mussten anschließend in der Projektplanung eine Vielzahl von Fragen mit der Denkmalschutzbehörde besprochen werden. Die Auflagen der Behörde bezogen sich hauptsächlich auf die Außengestaltung.
U. a. wurden zusätzliche denkmalgeschützte Straßenlaternen integriert und Pflanzarbeiten vorgenommen. Hinsichtlich der Objektgestaltung lag das Hauptaugenmerk auf der originalgetreuen Wiederherstellung der Treppenhäuser und Eingangstüren. Speziell stimmten sich hierbei die Genossenschaft, die Architekten und die Behörden zum Aussehen der Hauszugangstüren, zu den Wohnungseingangstüren und zu den Treppengeländern ab. Außerdem wurden vorab gemeinsam die Aufgaben zur Gliederung, Materialität und zur Farbigkeit der schwellenarmen Balkonanlagen definiert.
Im Frühjahr 2012 konnte nach den umfangreichen Vorbereitungen und Abstimmungen letztendlich mit den eigentlichen Sanierungsarbeiten begonnen werden, in dessen Rahmen sich die Anzahl der Wohnungen von 47 auf 43 verringerte. Darunter befinden sich 11 2-Raum-, 22 3-Raum- sowie 10 4-Raumwohnungen, die bis auf wenige Einheiten bereits vollständig vermietet sind. Die Wohnflächen liegen zwischen 58 m² und 109 m². Die Wohnungen im Erdgeschoss wurden barrierearm gestaltet. Außerdem erhielt jede Wohnung mindestens einen Balkon.
Weitere im Rahmen der Sanierung durchgeführte Maßnahmen waren u. a.:
- Ertüchtigung der Deckenkonstruktion mit Gussasphalt zur Verbesserung des Schallschutzes
- Anbringung einer Innenwanddämmung zur Verbesserung der bauphysikalischen Eigenschaft – aufgrund der denkmalgeschützten Klinker-Fassade war eine Außendämmung nicht umsetzbar, weil an der Fassade keine Veränderungen vorgenommen werden durften
- Erneuerung der Sanitär- und Heizungsanlage in Verbindung mit der Integration eines modernen Abluftsystems sowie Frischwasserstationen in den Wohnungen
- Erneuerung der Elektrotechnik
- Anbindung der Heizungsanlage an das Fernwärmenetz der Stadt Chemnitz
Durch eine neu errichtete, vom „Gutsweg“ abzweigende, Straße wurde die Wohnanlage aus verkehrsinfrastruktureller Sicht optimal erschlossen. Darüber hinaus wurden provisorische Pkw-Stellflächen errichtet. Die endgültige Fertigstellung der Außenanlagen erfolgt aber erst mit der Umsetzung des Neubauvorhabens „Am Gutsweg“ (mehr dazu erfahren Sie hier), mit dem nach heutigem Stand im Jahr 2014 begonnen werden kann. Neben einem Spielplatz sind im Außenbereich weitere Gemeinschaftsflächen zur Entspannung und Erholung geplant, die in der Zukunft zur Festigung des genossenschaftlichen Lebens beitragen werden.