Singleansicht Archiv

Auf ein Wort - Vorstand Ringo Lottig im Interview

Herr Lemke (links) im Gespräch mit Herrn Lottig

Seit 1 ½ Jahren sitzt Herr Lottig mittlerweile im Vorstand der Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG. Zeit, einmal zu hinterfragen, wie es ihm bisher ergangen ist und welche Vorhaben in der näheren Zukunft anstehen. Mit ihm sprach Herr Lemke von der Redaktion des Mitgliedermagazins.

Herr Lottig, 1 ½ Jahre sind Sie nun bereits als Vorstand für die Resorts Wohnungswirtschaft, Spareinrichtung und Marketing/Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Wie fällt Ihr Fazit dieser Zeit aus?

Das Fazit dieser Zeit fällt mit einem Lächeln sehr positiv aus. Es war bisher eine spannende, interessante, aber auch sehr intensive Zeit. Spannend, da die Position für mich eine neue Herausforderung darstellte. Ich lernte innerhalb kürzester Zeit viele neue Gesichter kennen und eine Genossenschaft, welche mit ihren Geschäftsfeldern Wohnungswirtschaft und Spareinrichtung im Vergleich zu anderen facettenreicher ist. Intensiv, weil wir in dieser Zeit neben dem Tagesgeschäft viele neue Projekte auf den Weg gebracht haben. Und Herr Lemke, interessant war es allemal, sonst hätten Sie mich nicht mit Ihrer Frage nach einem Rückblick auf bereits 18 Monate überrascht.

Spareinrichtung ist ein gutes Stichwort. Diese entwickelt sich seit der Eröffnung im Oktober 2009 durchweg positiv. Der Einlagenbestand liegt aktuell bei circa 60 Millionen Euro. Was hat die Genossenschaft damit vor?

Die Spareinrichtung ist mit einem sehr guten Produktportfolio ausgestattet. Mit einer wohl überlegten Anlagestrategie ist es uns gelungen, für unsere Mitglieder attraktive Zinsen zu gestalten und dabei gleichzeitig einen Mehrwert für die Genossenschaft zu generieren. Das ist auch das Ziel der Spareinrichtung. Zum einen dient die Spareinrichtung der Mitgliederförderung, zum anderen der Stärkung der Wirtschaftskraft und Flexibilität der Genossenschaft. Neben der Ablösung von Fremdkapital werden Gelder aus der Spareinrichtung u. a. zur Weiterentwicklung des Wohnungsbestandes verwendet. So werden wir z. B. in den nächsten 5 Jahren mit Hilfe der Spareinrichtung noch weitere Neubauvorhaben und Bestandsentwicklungen vorantreiben und das Angebotsportfolio der Genossenschaft auf die Zukunft ausrichten.

Die Mitarbeiterinnen der Spareinrichtung werden im Tagesgeschäft von den Interessenten oft gefragt, ob die CSg eine Bank sei? Wie würden Sie darauf antworten?

Ja, wir sind eine Bank. In den Augen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) sind wir sogar zuerst Bank und dann Genossenschaft. Mit der im Oktober 2009 erteilten Genehmigung zum Betreiben einer Spareinrichtung ist die CSg ein Kreditinstitut. Wir besitzen dabei ausschließlich die Genehmigung zum Betreiben eines Einlagengeschäfts. Darüber hinaus und in diesem Zusammenhang überwacht die BaFin ebenfalls die Ordnungsmäßigkeit des Geschäftsbetriebes im Bereich der Wohnungswirtschaft.

Kommen wir nun einmal zur Wohnungswirtschaft. Der Wettbewerb auf dem Chemnitzer Wohnungsmarkt ist nach wie vor sehr intensiv ausgeprägt. Worauf wird es ankommen, damit die Genossenschaft die hervorragenden wirtschaftlichen Ergebnisse der vergangenen Jahre und Jahrzehnte auch zukünftig bestätigen kann?

Für die Zukunft wird es wichtig sein, dass die Genossenschaft durch ein breit angelegtes Angebotsportfolio attraktiven Wohnraum für alle Zielgruppen anbieten kann. Um das zu erreichen, sind in näherer Zukunft weitere Maßnahmen im Kernbestand sowie die Umsetzung diverser Neubauprojekte geplant. Damit sich Menschen in ihrem Umfeld wohlfühlen, spielt aber auch die Infrastruktur eine nicht zu unterschätzende Rolle. Daher werden wir uns intensiv auch diesem Bereich widmen.

Sie sprachen die aktuellen Neubauprojekte an. Wie ist der aktuelle Stand bei den einzelnen Vorhaben?

Der Neubau in der Agricolastraße befindet sich aktuell im Rohbau, mit dem Vorhaben im Bereich Kanzler-/Walter-Oertel-Straße können wir nach erfolgter Baugenehmigung im Herbst dieses Jahres beginnen. Die Komplexsanierung im Bereich der Hoffmannstraße findet im kommenden Jahr statt.

Sind über die 3 bekannten Projekte weitere Neubauvorhaben in der Planung?

Ja, im Bereich des Gutsweg, in unmittelbarer Nachbarschaft zur unter Denkmalschutz stehenden und frisch sanierten Wohnanlage „Am Karbel 1-15“, werden drei Häuser mit insgesamt 24 Wohneinheiten entstehen. Der Baubeginn ist für das Frühjahr 2014 vorgesehen. Darüber hinaus werden wir zeitnah in die Planungen hinsichtlich unseres alten Unternehmenssitzes in der Hübschmannstraße einsteigen.

Neben dem Neubau wird es aber auch darauf ankommen, sich parallel dem Kernbestand zu widmen. Wie sieht hierfür die strategische Planung aus?

Gerade jetzt beschäftigen wir uns intensiv mit unserem Kernbestand. Unter Einbeziehung und Betrachtung der demografischen Entwicklung und der vorhandenen Infrastruktur stellen wir Überlegungen an, wie wir über attraktive Grundrissgestaltungen und Wohnungssanierungen hinaus die Erfolgsgeschichte unserer Wohngebiete auf die Zukunft ausrichten können. Herr Lemke, Sie werden schon bald darüber berichten können.

2012 hat die Genossenschaft durch den Erwerb von fertigen Objekten ihren Bestand weiter diversifiziert. Durch die Übernahme zweier Objekte in der Eislebener Straße (Stadtteil Bernsdorf) hat man zudem einen Stadtteil von Chemnitz erschlossen, in dem die CSg bisher noch keine Bestände inne hatte. Ist das auch eine Option für die Zukunft, um neue Zielgruppen anzusprechen?

Wie bereits erwähnt, ist ein breites Produktangebot notwendig, um erfolgreich zu sein. Das bezieht sich nicht nur auf das Produkt Wohnung an sich, sondern auch auf die Infrastruktur und auf den Stadtteil, in dem sich die Objekte befinden. Je breiter die Bestände über das Stadtgebiet von Chemnitz gefächert sind, desto größer ist unsere Angebotsvielfalt für verschiedene Zielgruppen. Der Erwerb der Objekte in der Eislebener Straße und die Gedanken zur Weiterentwicklung dieses Standortes waren eine interessante wohnungswirtschaftliche und wirtschaftliche Option. Mit Hilfe der Spareinrichtung konnten wir uns im Segment des barrierefreien Wohnens breiter aufstellen und das Portfolio der Genossenschaft in diesem Segment erweitern. Unter Abwägung der Wirtschaftlichkeit stellt der Zukauf von fertigen Objekten auch in Zukunft eine Option dar, wenn auch keine vordergründige, um das Produktangebot der Genossenschaft weiter zu diversifizieren.

Die Genossenschaft ist auch bekannt für ihre Feste und Veranstaltungen. Gerne erinnern wir uns an das Mitglieder- und Familienfest im Rahmen der 100-Jahr-Feierlichkeiten bzw. an das ein oder andere Wohngebietsfest im Flemminggebiet zurück. Mit dem 50-jährigen Bestehen des Flemminggebietes (Anmerkung: Der Kern des Flemminggebietes entstand von 1962 – 1966) befinden wir uns bereits inmitten des nächsten Jubiläums. Können sich die Mitglieder bereits auf die nächste Party freuen?

Ja, das können sie. Mir ist an dieser Stelle sehr wichtig zu betonen, dass mir die Mitglieder unserer Genossenschaft sehr am Herzen liegen und dass wir gerade ein solches Jubiläum nutzen müssen, um Danke zu sagen und um gemeinsam zu feiern. Wir planen anlässlich des angesprochenen Jubiläums im Sommer 2014 im Flemminggebiet ein großes Mitglieder- und Familienfest. Die Vorbereitungen dazu haben bereits begonnen.  Sie werden sicher dazu bald berichten können. Ich freue mich bereits heute auf ein tolles Event mit den Mitgliedern und Familien unserer Genossenschaft. Seien Sie gespannt!

Herr Lottig, ich bedanke mich für das Interview. Für die Umsetzung der anstehenden Aufgaben wünsche ich Ihnen und Ihren Teams viel Schaffenskraft und Erfolg.