Seit dem Jahr 2007 unterstützt die Stadt Chemnitz das Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig, in dessen Rahmen an Bürgerinnen und Bürgern von Chemnitz gedacht wird, die aus rassischen, politischen oder religiösen Gründen Opfer des Nationalsozialistischen Regimes in Deutschland geworden sind.
Als „Stolpersteine“ werden Gedenksteine bezeichnet, die in den Bürgersteig vor dem Haus eingelassen werden, in dem die zu Ehrenden ihren letzten freiwilligen Wohnsitz oder ihre letzte berufliche Wirkungsstätte hatten. Die „Stolpersteine“ haben eine Größe von 10 x 10 cm und sollen Passanten anregen, stehen zu bleiben und sich der Inschrift zu widmen.
Im Umfeld der genossenschaftlichen Wohnungsbestände wurden in der Vergangenheit bereits mehrere derartiger Steine in Fußwege gesetzt. U. a. befinden sich Gedenksteine vor dem Hauseingang Gerhart-Hauptmann-Platz 13 sowie vor dem Objekt Hoffmannstraße 52, gegenüber dem Hauptgeschäftssitz der CSg auf dem Chemnitzer Kaßberg.
Der heute verlegte Stolperstein im Bereich der Uhlichstraße 20 erinnert an Herrn Dr. Ernst Cohn. In ganz Deutschland und den angrenzenden Nachbarstaaten sind bisher über 38.000 Steine an über 550 verschiedenen Orten eingelassen worden.
Zur Person Dr. Ernst Cohn
geboren am 7.4. 1901 in Havelberg (Brandenburg)
1919 bis 1923 Studium der Zahnmedizin in Berlin
anschließend arbeitete er bis zum Jahr 1927 in der Verwaltung des Reichsverbandes der Zahnärzte Deutschlands und bildete sich zum Zahnarzt weiter
1927 Promotion und Arbeit als Zahnarzt in Dresden (Schulzahnklinik)
1932 Umzug nach Chemnitz, Tätigkeit in der Zahnklinik der Allgemeinen Ortskrankenkasse Chemnitz
1933 Entlassung, aufgrund seiner jüdischen Abstammung – anschließend Auswanderung nach Palästina
1936 Teilnahme am spanischen Bürgerkrieg als Arzt bei den internationalen Brigaden
1939 Flucht nach Kolumbien
1944 Suizid