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Start des Projektes „WINNER“

Auftakt von WINNER – VSWG und Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG sind federführend beim vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projekt

Ende November 2016 kamen in Chemnitz alle am Projekt „WINNER“ Beteiligten zu einem ersten Auftakttreffen zusammen. Neben dem Konsortialführer Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG (CSg) und dem Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) arbeiten an dem Projekt die Friedrich-Schiller-Universität Jena, die GEMAG Gebäudemanagement AG, die HEOS Energy GmbH, die NSC GmbH und die Mobility Center GmbH (mit dem Carsharing-Angebot „teilAuto“).

WINNER steht für „Wohnungswirtschaftlich Integrierte Netzneutrale Elektromobilität in Quartier und Region“. Hinter diesem Akronym verbirgt sich ein kombinierter Ansatz: Auf einem Gebäude der CSg soll mit Hilfe einer Photovoltaikanlage Strom gewonnen werden. Der auf diese Weise erzeugte „grüne“ Strom soll zum einen an die Mieter abgegeben werden (als sogenannter Mieterstrom) und zum anderen genutzt werden, um Elektrofahrzeuge anzutreiben.

Die mittels Solarstrom betriebenen Elektroautos sollen dann in erster Linie von wohnungswirtschaftlichen Dienstleistern genutzt werden – Firmen, die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit täglich im Quartier unterwegs sind. Dazu gehören beispielsweise Pflegedienste oder Handwerker. Von der Elektromobilität sollen aber langfristig nicht nur die Dienstleister, sondern letztlich auch die Mitglieder profitieren: Zum einen indirekt, denn Elektroautos sind wesentlich leiser und stoßen weniger Schadstoffe aus als ihre benzingetriebenen Gegenstücke. Zum anderen wird erstmalig das Laden der Fahrzeuge im Quartier möglich. Elektromobilität ist damit auch für den Mieter eine Option „mit der Ladesäule vor dem Haus“. Das Projekt arbeitet an einer Carsharing-Lösung: Die Mitglieder der CSg sollen die Möglichkeit bekommen, die Elektroautos selbst auszuleihen und für ihren privaten Gebrauch zu nutzen. Auf diese Weise könnten einige womöglich auf die Anschaffung eines eigenen Autos vollständig verzichten – und würden somit nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch das allgemeine Verkehrsaufkommen und die häufig kritische Parkplatzsituation in sächsischen Ballungszentren.

 Aber auch die Mieterstrommodelle, die im Projekt entstehen, werden die Umwelt deutlich entlasten. Durch die Nutzung von auf dem eigenen Hausdach produziertem umweltfreundlichen Strom könnten die Mitglieder einen großen Beitrag für die Energiewende liefern und dabei helfen, die ehrgeizigen Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen.

Ein weiterer Vorteil ist der Preis: Mieterstrom soll günstiger als der herkömmliche Strom aus dem öffentlichen Netz sein. Von den dadurch niedrigeren Betriebskosten profitiert nicht nur das Mitglied, sondern auch die Wohnungsgenossenschaft, die derartige Mieterstromlösungen anbieten kann – schließlich wird der Strompreis deutlich attraktiver und sichert in Zeiten hoher Leerstände wichtige Wettbewerbsvorteile.

Das Projekt wird mit einer Laufzeit von drei Jahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Spätestens zum Ende des Projektes 2019 sollen die entstandenen Geschäftsmodelle auch auf andere Regionen und Quartiere in Sachsen und ganz Deutschland übertragen werden.